- Heinzen
- Heinzen,Heanzen, Hienzen, Name für einen Teil der deutschen Bevölkerungsgruppe im südlichen und mittleren Burgenland, bis 1945 auch im angrenzenden Ungarn (Komitat Ödenburg). Die Heinzen kamen im 11.-13. Jahrhundert als Kolonisten aus bayerischen und österreichischen Gebieten. Ihr Name wird u. a. auf den häufigen Gebrauchs des mundartlichen »hienz« (»jetzt«) zurückgeführt. Ihre Mundart gehört dem südbairischen Sprachbereich an (Dialektdichter: v. a. Josef Reichl [* 1860, ✝1924]). Die traditionellen Siedlungen bestanden aus Anger- und Straßendörfern. Die Häuser sind Reihen-, Haken- oder Dreiseithöfe, durchweg mit dem Giebel des Wohnteils zur Straße gekehrt. In entlegenen Gegenden findet sich noch die Block- und Lehmziegelbauweise, die eine volkskundliche Rarität darstellt, ebenso wie die Heustadl der »Heidebauern«, die mit ihren riesigen Schilfdächern einst das Landschaftsbild um den Neusiedler See prägten. Die Bezeichnung Heinzen wurde nach 1920 zunehmend von der Bezeichnung »Burgenländer« verdrängt.
Universal-Lexikon. 2012.